Die Feuchtgebiete des Médoc

 

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Eine Busfahrt entlang der Straßen, die man gut kennt, zwei Führer, die die Augen für Details öffnen, die man bisher nicht wahrgenommen hatte - das ist schon ein Erlebnis!

Jean-Pierre Tastet (Professor an der Universität Bordeaux) und Didier Coquillas (Médiateur scientifique Association Océan) haben uns anlässlich der "Journées mondiales des zones humides" von Saint Germain d'Esteuil über Saint Christoly, Port de Richard, Talais, Port Neyran und Soulac bis nach Montalivet begleitet. Was mir von den zahlreichen Informationen geologischer, archäologischer und historischer Art am eindrücklichsten in Erinnerung ist, ist dass:

• die weit landeinwärts gelegene Ausgrabungsstätte von Brion gewürzt ist mit der beeindruckenden Vorstellung, dort könnte zu Römerzeiten mal ein Hafen gewesen sein,
• auf dem "Cordon de Richard", einer kleinen Sandanlandung, von Vorzeiten an bis heute eine Straße (die D2) verläuft, die das marais in die palus landseitig und die mattes girondeseitig teilt, mit Maulwurfshügeln aus Sand und Muschelresten(!),
• die palus vorwiegend für die Viehzucht und die mattes vorwiegend für den Ackerbau genutzt werden und sich die Gesamtheit der marais vom Meeresrand unter den Dünen verlaufend bis zur Gironde erstreckt, unterbrochen durch Hügel zumeist aus Geröll, einige wie bei Brion aus Kalksandstein, auf denen sich die Ansiedelungen befinden,
• der Elefant, der erst kürzlich in der Tonschicht am Strand von Soulac entdeckt wurde, dem gallischen Schwein, gefunden 1989, (beide im Musée Archéologique von Soulac) möglicherweise nun Konkurrenz macht - und schließlich

• der Fluss Gua, der von Montalivet Richtung Vensac an Saint Vivien vorbeiströmt, in die Gironde mündet.

Einige Informationen dieser Exkursion sind (wissenschaftlich aufbereitet und mit zauberhaften Filmaufnahmen der Küsten) auch auf der DVD von Jean-Pierre Tastet und Bérengère Clavé-Papion zu finden, allerdings nur auf französisch.

2011 Christian Büttner (Saint Vivien)