Spuren aus dem Médoc
Vide-greniers – in Grayan, Port de Goulée, Saint-Trélody, Lesparre, auf dem Pflanzenmarkt in Vertheuil u.s.w. u.s.w. Dort habe ich diese Objekte gefunden, die für mich jedes eine eigene Persönlichkeit darstellen, das Objet trouvé. Sie alle sind Unikate, individuell von Schmieden mit Feuer, Hammer und Amboss hergestellt, so gut gemacht, dass in mir die Lust entstand, etwas Neues und noch Schöneres daraus zu machen.
Viele von diesen Objekte tragen sogar den Stempel des jeweiligen Handwerkers. Aber lange nicht alle sind so gearbeitet, dass sie für das Thema Spuren geeignet sind, dazu braucht es ein Auge, das dieses erkennt.
Inzwischen hat die Industrie dieses Handwerk abgelöst und diese schönen Dinge werden nicht mehr gebraucht. Deshalb nehme ich sie an mich, definiere sie neu, gebe ihnen eine neue Funktion, bilde Gruppen, die miteinander kommunizieren u.s.w.. Und wenn es der Geldbeutel zulässt, werden sie vermehrt, z. B. als Bronzeguss, patiniert und gewachst durch die Hand des Künstlers, eine nochmalige immense Aufwertung.
2013 Oswald Gibiec-Oberhoff (Wuppertal)