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As time goes by im Médoc

 

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Wie schnell die Zeit vergeht! Vieles verändert sich, manches verschwindet, anderes lebt in neuer Form weiter.

So etwa im LA PETITE CANAU in Saint Vivien: Philippe Lucet hat den Kochlöffel weitergereicht, und nun steht Eulalie am Herd. Zum Glück bleibt das Angebot unverändert – Gambas mit Fritten und als süßer Abschluss die beliebte Erdbeertorte.

Beim LA FLEUR AU FUSIL dagegen ist die Zukunft ungewiss: Die Besitzerin hat das Restaurant zum Verkauf gestellt. Viele Marktbesucher bedauern schon jetzt, ihren Mittwoch nicht mehr mit einem Kaffee dort ausklingen lassen zu können. Auch die Musik, mit der Musiker aus dem Nord-Médoc regelmäßig dort auftraten, ist seit Monaten verstummt. Ob ein neuer Besitzer diese Tradition fortsetzt?

Und die MOUNAQUES von Vensac? Jahr für Jahr erfreute die liebevoll gestaltete Szenerie vor dem alten Rathaus. Möglich war das nur durch das Engagement einer kleinen Gruppe – getragen von einer Person mit viel Herzblut, Souad Piquemal. Mit bis zu 25 Ehrenamtlichen hat sie die Mounaques am Leben gehalten, zuletzt waren es nur noch 5. Doch nun heißt es: Schluss: "Wir können das nicht mehr machen. Wir werden es vermissen, aber wir haben ein neues Kapitel aufgeschlagen, andere werden es schreiben“, erklärt Souad Piquemal, die sich nun der Meditation zuwendet: „Dadurch konnte ich die Dinge so sehen, wie sie sind..." (Quelle: Journal du Médoc vom 22.8.2025)

Zum Glück gibt es Konstanten. Der KÄSESTAND auf dem Markt in Saint Vivien hat einen neuen Besitzer gefunden. Wer hat nicht schon in der Schlange auf den wunderbaren Käse oder den berühmten fromage blanc gewartet? Nach dem Unfall des langjährigen Besitzers und der Pause ohne Stand war die Freude groß, als Thierry wieder zurückkehrte. Nun genießt er seinen Ruhestand – und Vincent führt die Tradition fort:

MA: Wir hatten auf unserer website einen Artikel über den früheren Besitzer und jetzt haben Sie übernommen? - Vincent: Ja, am 1. Juli. MA: Und wie kam das zustande? Vincent: Also, eigentlich hat meine Frau dort gearbeitet… weil es zwei Touren gab. Er selbst hatte seine Tour, also die, die Sie kennen, und seine Frau hatte ihre Tour. Sie fuhr nach Biscarrosse, Blaye, acht Märkte. Dann hatte er seinen Unfall… Und schließlich wurden die beiden Touren zusammengelegt, und sie hat ihre Tour verkauft. Meine Frau arbeitete in der zweiten Tour, bei den neuen Chefs. Und als Thierry dann verkaufte, haben wir die Gelegenheit ergriffen. - MA: Und Ihre Idee ist es, so weiterzumachen wie bisher, oder etwas zu verändern? - Vincent: Nein, wir bringen unsere kleine persönliche Note ein, aber sonst nichts: wir ändern weder die Märkte noch die Produkte… - MA: Weil die Kunden sehr, sehr treu sind? - Vincent: Genau! Man ändert doch nichts an etwas, das funktioniert!"