ÖPNV im Médoc

 

desserte locale Große Pläne für Bordeaux – große Probleme im Médoc

Die Metropolregion von Bordeaux hat große Pläne für den Bahnverkehr: Bis 2030 soll ein RER-System – vergleichbar einer S-Bahn – mit mehreren durchgehenden Linien die Region besser zusammenbinden und das ÖPNV-Angebot ausweiten.

Auch für die Linie zwischen Bordeaux und der Pointe de Grave werden Verbesserungen versprochen: neben einer Generalüberholung und neuen Zügen ein verdichteter Takt.

Leider ist eine Verbesserung der Erschließung der Fläche z.B. durch einen attraktiven und gut organisierten Busverkehr nicht im Projekt enthalten.

Und unter diesem Mangel leidet der Norden des Médoc bereits seit langem. Obwohl seit nunmehr 3 Jahren die Région Nouvelle Aquitaine nicht nur für den Zug- sondern auch für den Busverkehr zuständig ist, gibt es hier weiterhin keine befriedigende Koordinierung zwischen diesen beiden Verkehrsarten.

Zunächst einmal ist die Bedienung durch die Buslinien 711, 712 und 713 ab Lesparre sehr dürftig. So verkehren in der Woche jeweils nur zwei Busse morgens in Richtung Lesparre und gegen Abend zwei zurück. An Samstagen ist das Angebot noch geringer, und an Sonn- und Feiertagen verkehrt nur auf den Linien 711 und 712 jeweils ein Bus in beide Richtungen – aber nur von April bis Oktober. Das große Naturisten-Zentrum Euronat und der beliebte Campingplatz le Gurp werden überhaupt nur im Juli und August angefahren, obwohl Euronat das ganze Jahr über geöffnet ist.

Geringes Angebot und schlechte Anschlüsse

Doch auch diese wenigen Busfahrten sind kaum attraktiv für Reisen nach und von Bordeaux. Denn bei den allermeisten fehlt ein guter Anschluss an die TER-Züge in Lesparre. Oft fahren die Busse zwischen 5 und 20 Minuten vor der Ankunft der Züge vom dortigen Bahnhof ab oder kommen zu spät an.

Der Verein Respect – Santé – Nature aus Montalivet hat die aktuellen Verbindungen analysiert mit dem Ergebnis, dass durch die fehlenden Anschlüsse in Lesparre sich für Montalivet von – bei guten Anschlüssen möglichen – zwei auf bis zu 3,5 Stunden verlängert, für Hourtin von möglichen 1,5 auf über 3 und für Saint-Vivien von knapp 2 auf bis zu knapp 4 Stunden.

Nicht nur Respect – Santé – Nature fragt sich deshalb seit langem, warum es nicht möglich ist, durch geringe Korrekturen der Busfahrpläne mit dem vorhandenen Budget ein attraktiveres Angebot zu machen. Denn viele Touristen würden viel lieber mit Bahn und Bus anreisen, und auch viele Bewohner des Médoc z.B. für die Fahrt nach Bordeaux das Auto stehen lassen.

Deshalb hat der Verein den Verantwortlichen der Région jetzt die Einführung eines Verkehrsknotens am Bahnhof Lesparre vorgeschlagen.

Dies würde bedeuten, dass möglichst bald die Fahrpläne aller Buslinien – auch die der Linie 703 von und nach Bordeaux – den An- und Abfahrtzeiten der TER-Züge angepasst werden, sie also jeweils 5-10 Minuten vor der Abfahrt der Züge ankommen und 5-10 Minuten nach deren Ankunft aus Bordeaux abfahren.

Mit diesem Vorschlag hat Respect – Santé – Nature bereits viel Anklang bei den Gemeinden und vielen Vereinen im Médoc gefunden. Alle warten nun auf eine positive Antwort der Région.

Die ausführlichen Texte von RSN finden Sie unter www.respect-sante-nature.fr -> Les actions -> En avant les trains et cars.