Soulac 1900 Ausgabe 2011
Achtung, der Zug fährt in den Bahnhof von Soulac ein - an diesem 4. Juni 2011. Wie schon jedes Jahr zuvor, nun zum achten Mal Soulac 1900, eine Reise durch die Zeit. In diesem Jahr geht es um die Belle Epoque bis hin zu den verrückten Zwanzigern. Sind Sie bereit, mir zu folgen? Mein Fotoapparat war in diesen zwei Tagen einer heftigen Dauerbelastung ausgesetzt, die Auswahl der Fotos: noch schwieriger. Eigentlich müsste ich zwei oder gar drei Artikel zur Verfügung haben, um Sie an der vollen Bandbreite dieser Veranstaltung teilhaben zu lassen.
Nach der Ansprache von Senator Xavier Pintat wälzt sich die Menge in Richtung Innenstadt, zu Fuß, zu Pferd, auf dem Fahrrad oder im Auto, alle streben dem Zentrum zu. Die wunderschön gekleideten Frauen posieren sich gerne vor den zauberhaften Oldtimern.
Belle Epoque oder die verrückten Zwanziger Jahre, ausschweifende Abendtoilette oder Straßengarderobe, "großformatige" Badeanzüge oder kunterbunte Zirkusklamotten, elegant oder lustig, jung oder weniger jung, es gab wirklich für jeden Geschmack etwas.
Beim Flanieren habe ich Leute getroffen, denen ich jedes Jahr begegne: Feldgendarm und Plakatträger, dieses junge Mädchen mit seinen Großeltern, das mit den Jahren immer schöner geworden ist, das junge Paar, dessen Baby - letztes Jahr noch in seinem Landauer (Kinderwagen) - inzwischen zu einem veritablen Jungen herangewachsen ist, dessen Cousine oder Cousin (wenn ich mich nicht irre) einer der Stars des Tages war. Und hat mir nicht sein Großvater letztes Jahr per mail erklärt, dass die Jungen und die Mädchen damals in gleichen Kleidern und mit gleicher Spitzenhaube gekleidet waren? Nach meiner Erinnerung war er es, der diese schönen Toiletten gestaltet hat.
Der stolze Kolonialherr, wieder und wieder in den Straßen getroffen, letztes Jahr noch als Golfer gekleidet - nicht zu vergessen Manuela, die Präsidentin von Label Soulac, in ihrem schwarzen Kleid, immer guter Laune: ja Manuela, dieses Wochenende war ein Erfolg!
2011 Dominique Jaouen (Umgebung von Bordeaux), Übersetzung: Christian Büttner/Elke Schwichtenberg