Naturgewalten

 

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Als langjährige Liebhaber von Frankreich und dem Medoc haben wir seit 15 Jahren eine Wohnung in Soulac sur Mer direkt am Atlantik. In Deutschland hörten wir von der großen Flut Anfang Februar besonders an unserer Küste und machten uns auf den Weg nach Soulac.

Dort angekommen wurden wir schon auf der Strandstraße von hohen Sandbergen auf den Bürgersteigen empfangen und hinter der Promenade sah es schlimm aus. Unrat und Baumstämme lagen dort zuhauf (obwohl das ja eigentlich fast jedes Jahr um diese Zeit so ist). Als wir jedoch zum Strand gingen, tat sich ein großer Abriss auf und man konnte an den freiliegenden Dünen die enorme Wucht der Wellen und der Hochflut erkennen. Aus den Zeitungen hatten wir erfahren, dass ein sehr hoher Koeffizient von über 100 - verbunden mit kräftigen Wellen und Westwind - diese enormen Sandabtragungen verursacht hat. So etwas hatten wir in den letzten 15 Jahren nicht erlebt.

Aber dann waren wir doch sehr erstaunt, als wir am Ende des Ortes das Hochhaus sahen, wo die Flut fast sämtliche Dünen, die 10 Meter hoch waren, weggerissen hat bis zur Terrasse, die noch unversehrt war. Dann erfuhren wir, dass dieses Haus mit ca. 70 Eigentumswohnungen nicht mehr zu retten ist. Alle Bewohner sind inzwischen dabei, ihr Hab und Gut auszuräumen. Entschädigungen sind angeboten worden. Und es soll noch im März abgerissen werden.

Auch weiter in Amelie sind große Teile der Dünen einfach im Meer verschwunden, nur der große Steinwall hat Stand gehalten. Aber kleinere Wohnhäuser und der Campingplatz direkt am Meer sind sehr gefährdet. Dann fuhren wir weiter über Le Gurp und Euronat nach Montalivet, wo ebenfalls die Flut kräftig gewütet und sogar die Beton-Treppen zum Meer teilweise weggerissen hat. Schließlich waren wir noch in Hourtin Plage: Dort wurde erstaunlicherweise fast nichts beschädigt, allerdings war in der Vergangenheit auch schon heftiger Schaden durch das Meer entstanden.

Daran kann man wieder mal erkennen, dass alle künstlichen Aufschüttungen wenig Sinn haben, denn an einer Stelle wird vom Meer der Sand abgetragen und an anderer Stelle wieder abgelegt. Die Natur hat seit Ewigkeit ihre eigenen Gesetze.

2015 Marion und Walter Goldbecker (Soulac)


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