Masken gegen Corona – wir machen mit

 

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Vor kurzem habe ich in Deutschland wegen eines Umzugs in eine kleinere Wohnung meine Einbau-Nähmaschine verkauft, ein Geschenk meiner Großmutter zu meiner Hochzeit. Ich würde sie nicht mehr brauchen (dachte ich), aber so viele Jahre hatte ich mit ihr genäht, ein nicht ganz leichter Abschied. Und nun Corona.

Im Médoc, in dem wir jetzt leben, gab es bisher keine Anzeichen für Infektionen, geschweige denn kritische Fälle in der Klinik, an Beatmungsgeräten. Aber wir hörten vom Run der Pariser an die Küsten der Atlantikinseln und zugleich über die Ausweitung des confinement auf die Strände (die auch uns nun versagt blieben). Immer häufiger sahen wir zudem im Médoc Menschen mit Masken, sie hatten begonnen, bewusst Abstand zu halten und nach und nach begannen auch wir, uns über den Schutz für uns und unsere Umgebung Gedanken zu machen.

Und dann kam mein Mann mit dem Vorschlag, dem Trend zu folgen: Wir sollten bei unseren Einkäufen im Ort Masken tragen, um ein Zeichen der Vorsicht zu setzen. Und er kam auch gleich mit Nähvorschlägen, denn in der Apotheke seien ja keine Masken mehr zu haben. Aber ohne Nähmaschine? Wir fragten unsere Nachbarin, ja sie habe eine und würde sie uns auch gerne leihen. Und so saßen wir, über die Nähanleitung auf dem Tisch gebeugt, die wir uns aus dem Internet geholt hatten.

Es war nicht meine Maschine, und so mussten wir uns erst einmal mit der Technik dieses Gerätes vertraut machen, bevor wir ein erstes Probeexemplar s chneidern konnten. Zusätzlich zu unserer Anfangsmotivation, uns aktiv mit dem Alltag der Corona-Krise auseinanderzusetzen, hat die ganze Aktion durchaus auch Spaß gemacht. Allerdings ging, kurz bevor wir die dritte Maske für unsere Nachbarin ganz fertigstellen konnten, der Unterfaden zu Ende. Wir haben es nicht geschafft, einen neuen Faden aufzuspulen, es war eben nicht die eigene Maschine. Und so haben wir der Nachbarin die Maschine mit der für sie - immerhin fast fertig - genähten Maske zurückgegeben.

Wir tragen unsere Masken nun, wenn wir ein Geschäft betreten oder wenn wir mehreren Menschen auf der Straße begegnen. Ein sicheres Gefühl? Nicht wirklich... Und man kann nicht mehr wahrnehmen, wie wir freundlich lächeln, schade!

2020 Elke Schwichtenberg (Saint Vivien)


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